Am 18. Mai stimmt die Zürcher Stimmbevölkerung über die Steuervorlage ab Der zweite Umsetzungsschritt der Steuervorlage 17 sieht eine moderate Senkung der Gewinnsteuern für Unternehmen von 7 auf 6 Prozent vor. Das ist ein kleiner, aber entscheidender Schritt, um den anhaltenden Wegzug von Unternehmen aus dem Kanton zu stoppen.
Der Handlungsbedarf im Bereich der Unternehmenssteuer im Kanton Zürich ist evident. Im Steuerranking der Kantone belegt Zürich den zweitletzten Platz von 26 Kantonen. In den letzten Jahren überstieg die Zahl der abgewanderten Unternehmen deutlich die der Neuzuzüge. So verzeichnete der Kanton 2021 einen Nettoverlust von 350 Firmen (insgesamt 1587 Abwanderungen), 2022 waren es 118 (1436 Abwanderungen) und 2023 weitere 85 (1399 Abwanderungen). Diese Entwicklung kostet Zürich Steuereinnahmen und Arbeitsplätze.
Andere haben vorgelegt
Der Kanton Zürich muss sich als Wirtschaftsstandort im Wettbewerb mit dem Ausland und den übrigen Schweizer Kantonen behaupten. Bei den Standortfaktoren, die er selbst gestalten kann, schneidet er vergleichsweise schwach ab. Zwar profitiert er von Vorteilen wie der ETH Zürich und dem Flughafen, die jedoch stark vom Bund mitgetragen werden und nur begrenzt in seiner Hand liegen. Während andere Kantone ihre Steuern senkten und dadurch an Attraktivität gewannen, verliert Zürich zunehmend an Boden. Um im Wettstreit nicht abgehängt zu werden, muss der Kanton dringend handeln.
Zürich auf der Verliererstrasse
Vor 20 Jahren lag Zürich im Steuerranking im Mittelfeld, heute teilt sich der Kanton mit Bern das Schlusslicht und die höchste Unternehmenssteuerbelastung der Schweiz. Dies belastet die Unternehmen zunehmend und hat den Netto-Wegzug von Unternehmen hauptsächlich zu verantworten. Die Abwanderung erfolgt nicht nur in steuergünstige Kantone wie Zug oder Schwyz, sondern auch in benachbarte Regionen wie Aargau, Thurgau, Schaffhausen und St. Gallen. Diese Entwicklung schwächt den Wirtschaftsstandort mittelfristig. Die Steuervorlage bietet eine Chance, diesen Trend zu stoppen.
Steuersenkungen zeigen Wirkung
Eine Senkung der Gewinnsteuer erhöht die Standortattraktivität Zürichs – auch im Vergleich zu anderen Kantonen – und bremst die Unternehmensflucht. So bleibt die Steuerbasis erhalten, und es können sogar verlorene Einnahmen zurückgeholt werden. Beispiele wie Basel-Stadt, Waadt (seit 2019) und Genf (seit 2020) zeigen, dass Steuererleichterungen zu Firmenansiedlungen und wirtschaftlichem Aufschwung führen.
KMU profitieren mit
Die Steuervorlage kommt allen Unternehmen zugute – grossen wie kleinen. Besonders KMU gewinnen durch die Entlastung: Der Kanton wird als Standort attraktiver, Unternehmen haben mehr Spielraum für Investitionen, und die Wirtschaft wird belebt. Die Abwanderung von Firmen und Jobs wird gestoppt, das Steuersubstrat nachhaltig gesichert. Es ist irreführend, Grossunternehmen und KMU gegeneinander auszuspielen. Erstens profitieren auch KMU von niedrigeren Steuern, zweitens sind grosse Firmen oft Auftraggeber der KMU. Eine moderate Entlastung stärkt beide Seiten. Als Rückgrat der Zürcher Wirtschaft sichern KMU Stabilität und Prosperität. Jetzt zu handeln und die Rahmenbedingungen zu verbessern, ist essenziell – darum Ja zur Steuervorlage!